In
Bergisch Gladbach liegt ein Teilstück der Bergischen Heideterrasse,
die Schluchter Heide. Dieses für Pflanzen und Tiere wichtige Gebiet
setzt sich wiederum aus Teilstücken zusammen, von denen das
Naturschutzgebiet Gierather Wald das größte ist; es umfasst eine
Fläche von 189 Hektar. Am 24. Juni 2012 hat der Ortsverband Bergisch Gladbach des BergischenNaturschutzvereins (RBN) zu einer geführten botanischen Wanderung
durch die Schluchter Heide eingeladen. Durchgeführt haben diese
Führung die beiden Experten Astrid Mühlenbrock und Hubert Sumser.
Trotz des bedeckten Himmels und des vorhergesagten Regens sind
etliche Naturfreunde zum vereinbarten Treffpunkt auf dem Parkplatz am
Friedhof Gronau gekommen, manche aus der unmittelbaren Nachbarschaft
des Naturschutzgebiets, andere aus Köln und sogar eine Besucherin
aus Wuppertal ist mit von der Partie gewesen.
Das
erste Teilstück der Wanderung hat uns zum begradigten und
umgebetteten Teil des Rodenbachs. Er sieht aus wie jeder beliebige,
in ein Korsett gezwängte Bach. Artenarmut ist hier das Stichwort,
doch schon nach einigen Wegbiegungen bietet sich zum Glück ein
anderes Bild. Eine Feuchtwiese am Waldrand beherbergt botanische
Raritäten wie den Königsfarn (Osmunda regalis). Außerdem
hat uns Hubert Sumser auf Gewächse wie die Knäuel-Binse (Juncus
conglomeratus) und die Winkel-Segge
(Carex
remota)
aufmerksam gemacht.
Dem
Wanderweg folgend, sind wir anschließend in den Gierather Wald
gelangt. Dort gedeihen verschiedene Farne wie der Breitblättriger
Dornfarn (Dryopteris dilatata), auch andere Gewächse wie
Sauerklee (Oxalis sp.) und die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis
vitalba) sind dort zu finden. In dem Wald leben viele Vögel, wir
haben unter anderem Buntspechte (Dendrocopos major),
Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Mönchsgrasmücken (Sylvia
atricapilla) und Waldlaubsänger (Phylloscopus
sibilatrix) singen gehört.
Der
wohl größte Schatz, den der Gierather Wald und damit die Schluchter
Heide in Sachen ursprünglicher Natur beherbergt, ist das einstige
Bett des Rodenbachs. Es ist nach der Umbettung und den damit
verbundenen „Aufräumarbeiten“ in Vergessenheit geraten, was für
die Natur einen Glücksfall darstellt. Der Boden ist an jener Stelle
heute sumpfig und er bietet vielen Pflanzen und Tieren eine Heimat.
Frösche und Kröten laichen dort, Insekten leben in großer Zahl in
diesem Teilstück des Waldes und Vögel finden eine entsprechend gute
Nahrungsgrundlage. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Refugium für
Flora und Fauna auch weiterhin Bestand haben wird.
Die
beiden RBN-Experten haben die Gruppe auch zum nahe gelegenen Gebiet
Kradepohlsmühle geführt. Dieses unter Naturschutz stehende Areal
ist stark unter Druck geraten, weil Bauland in seiner unmittelbaren
Nähe verkauft und erschlossen worden ist. Wir haben das Gebiet über
eine Baustelle erreicht, die vermutlich schon bald der Vergangenheit
angehören wird. Wenn dort erst einmal ein Haus steht und das
dazugehörige Grundstück umzäunt ist, ist der Zugang zum Gebiet
Kradepohlsmühle von der Gierather Straße aus versperrt. Auffällig
ist, dass in dem Naturschutzgebiet ein sehr großer Bestand des
Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) zu finden ist.
Dahinter soll sich aber laut Herrn Sumser echter „Urwald“
erstrecken, der vielen Insekten-, Vogel- und Schneckenarten als
Lebensraum dient.
Unsere
Wanderung hat uns nun wieder zurück in den Gierather Wald geführt,
wo wir bei einsetzendem Regen, der zum Glück von den Bäumen
aufgefangen worden ist, weitere feuchte Lebensräume erkundet haben.
Nach
gut zwei kurzweiligen Stunden voller spannender Informationen sind
wir wieder am Friedhof angekommen, wo uns ein Pilzexperte, der bei
der Wanderung anwesend gewesen ist, auf einen wirklich stattlichen
Parasol (Macrolepiota procera) hingewiesen hat.
An
dieser Stelle möchte ich mich bei Astrid Mühlenbrock und Hubert
Sumser für die informative und schöne Wanderung bedanken. Die
Schluchter Heide gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Lebensräumen
für wasserliebende Tiere in Bergisch Gladbach und ich werde mit
Sicherheit in Zukunft auf eigene Faust in dem Gebiet mit meiner
Kamera auf Entdeckungstour gehen.
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begradigter Rodenbach |
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Feuchtwiese am Rande des Gierather Waldes |
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Königsfarn (Osmunda regalis) |
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Knäuel-Binse (Juncus
conglomeratus) |
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Winkel-Segge (Carex remota) |
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Breitblättriger
Dornfarn (Dryopteris dilatata) |
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Weg im Gierather Wald |
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Gewöhnliche Waldrebe (Clematis
vitalba) |
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Das alte Bett des Rodenbachs |
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Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) im Gebiet Kradepohlsmühle |
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Bachlauf im Gierather Wald |
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Torfmoos (Sphagnum sp.) |
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Sumpfiger Lebensraum im Wald |
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In dem feuchten Lebensraum gedeihen viele Pilze |
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Parasol (Macrolepiota procera) |
Hallo,
AntwortenLöschenich habe eine Frage. Ich habe einen Wellensittich,der zur Zeit sich ununterbrochen und ständig am Po kratzt mit der Kralle. Allgemein juckt er sich überall an den Flügeln,an der Brust usw. Sonst geht es ihm ganz gut,er fliegt,zwitschert und ist normal bzw. verhält sich normal. Nur dieses ständige jucken am Po und überall. Vor kurzem hat sie einen Tag lang kaum etwas gefressen,aber jetzt frisst sie wieder aber nicht so viel. Was soll ich machen? Zum arzt gehen? Was könnte sie haben?
LG Alexandra(:
Liebe Alexandra,
AntwortenLöschenbitte schreiben Sie mir an webmaster@birds-online.de, damit ich Ihnen per E-Mail antworten kann. Im Blog beantworte ich keine Gesundheitsfragen, das hier ist aus verschiedenen Gründen nicht der richtige Ort. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Herzliche Grüße
Gaby