Samstag, 29. Januar 2011

Sonnenschein am Wochenende: R(h)ein ins Vergnügen

Endlich hat es heute eine Entschädigung für die vielen trüben und grauen Wintertage der vergangenen Wochen gegeben. Sonnenschein, kaum Wind und sogar der Luxus, ansonsten nichts Wichtiges im Terminkalender stehen zu haben – das sind für mich heute die idealen Voraussetzungen für einen ausgedehnten Naturspaziergang gewesen. An den Niederrhein hat es mich gezogen, um bei dem fantastischen Licht Wildgänse zu fotografieren.

Im Naturschutzgebiet Rheinaue Walsum (Duisburg) habe ich eine große Runde gedreht und wunderschöne Vögel gesehen. Hunderte Blässgänse halten sich zurzeit dort auf. Wenn ein großer Trupp dieser Vögel laut rufend in nur wenigen Metern Höhe über einen hinweg fliegt, dann ist das einfach überwältigend. Noch dazu haben die Stare im Sonnenschein gesungen, ebenso die Grünfinken. Auf allen nicht zugefrorenen Gewässern habe ich Blässhühner gesehen, es müssen Hunderte gewesen sein. Auch viele Enten habe ich gesehen, darunter Löffel-, Krick-, Pfeif- und Schnatterenten. Sogar eine Samtente ist vorbei geflogen, die sieht man selbst am Niederrhein nicht alle Tage. Und dann noch die hübschen Wacholderdrosseln! Von mir aus könnte an jedem Wochenende so schönes Wetter sein, denn für einen Ausflug zum Rhein gibt es nichts Besseres.

Blick auf die Rheinaue

Fliegende Blässgänse

Blässhühner, Stockenten und Graugänse

Fliegender Höckerschwan

Entspannender Mäusebussard








Samstag, 15. Januar 2011

Wenn Ziervogelhalter trauern

Die letzten Monate des vergangenen Jahres sind für mich als Ziervogelhalterin sehr hart gewesen. Viele meiner Tiere sind bereits chronisch krank in meine Obhut geraten. Etwa ab September 2010 hat es eine Häufig akuter Krankheitsschübe und widriger Umstände gegeben, so dass etliche meiner gefiederten Schützlinge schwer erkrankt sind und ich sie trotz sofortiger Tierarztbesuche und umfangreicher Behandlungen nicht habe retten können.

In dieser frustrierenden Zeit haben mich zahlreiche liebe Menschen per E-Mail kontaktiert und mir ihr Mitgefühl ausgesprochen. Sie haben versucht, mich aufzumuntern, wofür ich ihnen danke. Aber sie haben auch immer wieder gefragt: Wie hältst Du das bloß aus, so viele Tiere zu verlieren? Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn Trauer ist etwas sehr Individuelles, Persönliches. Doch es gibt einige Dinge, die generell gelten, weshalb ich heute ein Kapitel über die Trauer nach dem Verlust eines geliebten Vogels auf meiner Webseite Birds Online veröffentlicht habe.

Ich hoffe, dieses Kapitel hilft Menschen, die sich in ihrer Trauer allein und unverstanden fühlen. Denn bedauerlicherweise reagieren Freunde und Verwandte oft mit Unverständnis, wenn jemand um einen Vogel trauert. Es ist ja "nur ein Tier" oder gar "nur ein Vogel", der da aus dem Leben geschieden ist (wieso wird eigentlich die Trauer um Hunde oder Katzen häufig verstanden und die um Vögel nicht?). Für den Tierbesitzer ist es aber bei weitem nicht "nur" ein Vogel gewesen, der gegangen ist. Das sollte am besten jeder respektieren, der selbst keine Vögel hält und mit einem trauernden Tierbesitzer zu tun hat. Es gehört meiner Ansicht nach zum gegenseitigen Respekt und zur Menschlichkeit, die Trauer Anderer nicht kleinzureden, auch wenn man sie selbst in dem Moment nicht nachvollziehen kann.

Samstag, 8. Januar 2011

Düssel-Hochwasser

Hier in Düsseldorf laufen - wie auch in anderen Städten am Rhein - die Vorbereitungen auf das für die nächsten Tage erwartete Hochwasser. Dass da ganz schön etwas auf uns zukommen dürfte, ist bereits sehr deutlich an der normalerweise kleinen und beschaulichen Düssel zu sehen. In der Nähe meines Wohnhauses fließt einer der Düsselarme entlang. Noch dürfte die Düssel genau wie der Rhein bei weitem nicht ihr Maximum erreicht haben. Aber was ich vorhin fotografiert habe, ist für meine Begriffe schon recht viel Wasser für so ein kleines Flüsschen. Zumal die Düssel derzeit alles andere als gemächlich dahin plätschert, sie hat eine erstaunlich hohe Fließgeschwindigkeit und führt ziemlich viel Wasser zum Rhein. Als Vergleich gibt's auch noch ein fast genau zwei Jahre altes Foto, das die Düssel zeigt, wie sie normalerweise im Winter aussieht.

Die Düssel am 10. Januar 2009
 


Die Düssel heute Vormittag




Sonntag, 2. Januar 2011

Schmetterlinge im Schnee




Bei Schmetterlingen denken die meisten Menschen an warme Temperaturen und Sommerwiesen voller Blumen. Dass man diesen zarten Geschöpfen sogar im Winter bei Schnee begegnen kann, dürfte wohl die meisten Menschen überraschen. Heute ist ein idealer Tag für die Beobachtung gewesen: Es ist zwar kühl gewesen, aber sonnig. Während meines Spaziergangs durch den Grafenberger Wald habe ich Ausschau nach Schmetterlingen im Schnee gehalten und ich bin fündig geworden. Sieben männliche und zwei weibliche Kleine Frostspanner, deren wissenschaftlicher Name Operophtera brumata
lautet, habe ich beobachten können.

Die Flugzeit dieser kleinen Insekten, die der Kälte des Winters trotzen, dauert von Mitte Oktober bis Ende Dezember/Anfang Januar. Insofern ist es ein Glücksfall gewesen, dass heute so gutes "Falterwetter" gewesen ist, denn in Kürze wird die Lebensspanne der Schmetterlingsgeneration aus diesem Winter abgelaufen sein.

Dass ihnen die eisige Kälte nichts anhaben kann, ist nicht die einzige Besonderheit der Kleinen Frostspanner. Bei diesen Tieren können nur die Männchen fliegen, die Weibchen haben nur verkümmerte Flügel und können sich deshalb nur laufend fortbewegen. Sie klettern an Baumstämmen empor und warten dort auf die Männchen, um sich mit ihnen zu paaren. Weitere Fotos gibt es auf meiner Internetseite Fotoreiseberichte.de.

Vogelbeobachtung am Morgen

Mitten in der Stadt zu wohnen, ist für Naturfreunde manchmal etwas frustrierend, weil zwischen dem Häusermeer nur wenig Platz für Tiere und Pflanzen ist. Mein Wohnort liegt in einer großen Stadt, doch hier gibt es erstaunlich viel Natur. Heute Morgen habe ich mich am Fenster "auf die Lauer" gelegt, um ein paar Tiere zu sehen, die ich bei Naturgucker.de eintragen kann.

Gerade eben habe ich die Halsbandsittiche aus ihrer Schlafkolonie zurückkommen sehen. Acht dieser Vögel halten sich tagsüber in meinem Stadtteil auf, im vergangenen Winter sind es nur sechs gewesen. Die Gruppe wächst also, was mich sehr freut, weil ich die munteren grünen gesellen mag. Vor den leider tiefgrauen Wolken ziehen heute erstaunlich viele Ringeltauben und Rabenkrähen ihre Kreise. Ein Kormoran ist vorbei geflogen und eine kleine Gruppe Kanadagänse.

Das Schönste ist aber, den Vögeln an meinem Balkonfutterplatz zuzusehen. Über 15 Amseln habe ich dort Weihnachten gleichzeitig gezählt, inzwischen kommen ein paar weniger vorbei, denn der Schnee ist schon recht stark weggetaut. Außerdem suchen regelmäßig viele Blau- und Kohlmeisen meinen Balkon auf, ein paar Schwanzmeisen fliegen vorbei, ein Buntspechtpärchen und ein Rotkehlchen lassen sich blicken, dazu Buchfinken, Rabenvögel, Ringeltauben. Manchmal kommt auch eine Haubenmeise vorbei, heute habe ich sie leider noch nicht gesehen. Diese Beobachtungen mitten in der Stadt sind für mich etwas Wunderbares und ich freue mich jetzt schon auf den Frühling. Dann hat bei mir das Naturgucken immer Hochsaison.

Samstag, 1. Januar 2011

Silvesterpanik bei den Vögeln

Ein Vogelzimmer im Dachgeschoss - das ist sicher der Traum vieler Ziervogelhalter. Diesen Wunsch habe ich mir vor einiger Zeit erfüllen können und meine Tiere fühlen sich "da oben" sehr wohl. Meist zumindest. An Silvester sieht die Sache immer etwas anders aus, so auch vor einigen Stunden, als zum Jahreswechsel 2010/2011 die große Knallerei losgegangen ist. Zwar hatte ich im Vorfeld die Fenster verdunkelt und ein Kinder-Nachtlicht eingeschaltet, damit die Tiere durch die Lichtblitze der Raketen nicht gestört werden. Doch ich habe nicht mit der Böller-Leidenschaft meiner Nachbarn gerechnet. Es hat gekracht wie beim schlimmsten Gewitter, was die Vögel mit einer Panik quittiert haben.

In Gang gebracht haben die Panikflatteraktion die Wellensittiche Tara und Woodstock. Und wenn zwei Vögel panisch flattern, dann ziehen die anderen schnell nach. Um kurz nach Mitternacht - ich bin zum Glück zu Hause gewesen - habe ich also erst einmal elf Wellensittiche, sieben Katharinasittiche und zwei Diamanttauben beruhigen dürfen. Bei den meisten Tieren ist es mir schnell geglückt, nur der arme Woodstock hat scheinbar um sein Leben gefürchtet. Der kleine Kerl hat sich gar nicht beruhigen wollen und schnell hat sein Flügel vom wilden Schlagen ein wenig geblutet.


Was sollte ein Vogelhalter in einer solchen Situation unternehmen? Bei Woodstock hatte ich nur eine Wahl: Ich habe ihn aus dem Vogelzimmer geholt und ihn zu seiner eigenen Sicherheit auf mein Bett gesetzt. Woodstock kann aufgrund einer Behinderung nicht fliegen, deshalb hat diese Maßnahme gereicht. Zwar hat er auf dem Bett noch immer mit den Flügeln geschlagen. Der weiche Bettbezug hat die Wucht der Schläge jedoch abgefangen, so dass nichts weiter passiert ist. Den Vogel zum Beruhigen in die Hand zu nehmen, wäre keine gute Option gewesen, denn Woodstock ist bedauerlicherweise nicht zahm. Ist ein Tier hingegen zutraulich und hat es eine enge Bindung zum Halter, kann es für den Vogel sehr beruhigend sein, ihn vorsichtig mit der Hand zu umschließen und zu kraulen.

Woodstock hat übrigens selbst einen Weg gefunden, sich sicher und geborgen zu fühlen, ohne sich in Menschenhände kuscheln zu müssen: Er ist hat sich eine heimelige Höhle in der Bettdecke gesucht und sich dort ganz einfach versteckt, bis die Knallerei etwa gegen 00.40 Uhr zu Ende gewesen ist. Danach ist die Welt für Woodstock wieder in Ordnung gewesen und er ist aus seiner Höhle gekrochen. Für mich ist dies das Zeichen gewesen, ihn wieder ins Vogelzimmer zu bringen, wo er den Rest der Nacht ohne weitere Anzeichen von Angst verbracht hat. Die Böller sind somit schnell vergessen gewesen.

Ich bin froh, dass sich keiner meiner Vögel während der Silvesterpanikattacke ernsthaft verletzt hat. Woodstocks kleine Flügelblessur ist inzwischen schon fast vergessen. Zum Glück dauert es nun erst mal wieder ein Jahr, bis die Vögel erneut dem "Silvesterböllerkonzert" ausgesetzt sind.

Noch ganz frisch

Irgendwann erwischt es jeden. Frei nach diesem Sprichwort habe ich beschlossen, nun auch zu bloggen. Der Beginn des neuen Jahres ist für mich auch gleichzeitig der Start von "GSM-Blog". Die Buchstaben stehen für meinen Namen und damit auch für meine Interessen, also die Naturbeobachtung und -fotografie, das Reisen und natürlich die Haltung von Ziervögeln. All das wird sich in diesem Blog in Zukunft finden.