Samstag, 5. November 2011

Kranichzug über Köln-Brück

Bei 17 Grad und Sonnenschein habe ich den heutigen Nachmittag auf meinem Balkon verbracht. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so spät im Jahr bei derart angenehmen Temperaturen meinen Nachmittagstee auf dem Balkon genossen zu haben. Noch dazu mit einem "himmlischen" Spektakel: dem Kranich-Zug über Köln-Brück. Heute war ideales Flugwetter für die herrlichen Großvögel, wie auch die vielen Beobachtungsmeldungen bei Naturgucker.de belegen. Insgesamt habe ich 449 Kraniche in mehreren Gruppen fliegen sehen. Ihre Rufe haben mich ein wenig wehmütig werden lassen, stehen sie doch dafür, dass bald die Kälte des Winters kommen wird. Vielleicht sollte ich mich stattdessen einfach darauf freuen, die Kraniche im nächsten zeitigen Frühjahr in umgekehrter Richtung über meinen Balkon fliegen zu sehen.

Kraniche im Flug

Sonntag, 30. Oktober 2011

Besuch der Ornithea 2011

Purpurglanzstare
Nach einjähriger Pause lädt der Verein der Vogelfreunde Porz 1961 e.V. in diesem Jahr wieder zur Ornithea ein. Die diesjährige Ausstellung findet vom 29.10. bis zum 1.11. an gewohnter Stelle im Schulzentrum in Köln-Porz statt. Als Neu-Kölnerin - ich wohne nun seit etwas mehr als einen Monat in der Rheinmetropole - war ein Besuch der Vogelausstelung ein Muss. Gemeinsam mit einer lieben Vogelfreundin bin ich gestern zur Ornithea gegangen. Wir sind viele Stunden dort geblieben, weil die Ausstellung mit einer unbeschreiblichen Liebe zum Detail von den Veranstaltern umgesetzt worden ist. (Ganze sieben Tage hat der Aufbau laut einem der Vereinsmitglieder gedauert!)

Beim Wort Vogelausstellung denken viele Menschen an eine Züchterschau, bei der in kleinen Käfigen die Nachzuchten präsentiert werden. Nicht so auf der Ornithea, denn diese Veranstaltung versteht sich als Zucht- und Lehrschau. In geräumigen und mit großem Aufwand aufgebauten Volieren werden die Vögel gezeigt. Dabei legen die Züchter und Vogelfreunde Wert darauf, ein naturnahes Umfeld, das an den natürlichen Lebensraum der einzelnen Arten erinnert, nachzubilden.

Schon beim Betreten der Halle ist als erstes meine Brille beschlagen, weil die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur den Bedürfnissen der Tiere angepasst worden sind. In der Halle ist es schön warm und die empfindlichen Schleimhäute der Tiere trocknen garantiert nicht aus. Den vielen tropischen Pflanzen, darunter Tillandsien, Orchideen und Kannenpflanzen, tun diese klimatischen Bedingungen ebenfalls gut. Wer durch die Gänge der Ausstellung schlendert, weiß oft gar nicht, wohin der Blick zuerst schweifen soll, so opulent ist die Pflanzenausstattung - und dazwischen sitzen die gefiederten Stars, angefangen von Wellensittichen über einheimische Wildvögel bis hin zu Großpapageien und Eulen ist alles vertreten. (Achtung, Ohrstöpsel bei den Kakadus nicht vergessen ;-))

Für die jungen Besucher der Ornithea gibt es ein Quiz, für das Fragen beantwortet werden müssen. Diese Rallye führt kreuz und quer durch die Gänge der Ausstellung und es gilt, Zettel mit Fakten aus der Vogelwelt aufzuspüren. So erfahren die Kinder beispielsweise, welcher Vogel die meisten Federn hat (es ist übrigens der Zwergschwan mit über 26.000 Federn). Ein solches Quiz ist eine schöne Idee, denn es kann dabei helfen, Kinder für die Natur und die Vögel zu begeistern.

Für das leibliche Wohl ist auf der Ornithea ebenfalls gesorgt. Es gibt Erbsensuppe, Rostbratwürstchen und köstlichen selbst gebackenen Kuchen. Die Cafeteria war während unseres gestrigen Besuchs der Ausstellung sehr gut gefüllt. An einigen kleinen Ständen können Bücher und Vogelvideos sowie Kunstdrucke oder Naturstammnisthöhlen gekauft werden. Der Stand des Zolls des Düsseldorfer Flughafens ist dagegen mehr als ernüchternd. Dort werden beschlagnahmte ausgestopfte Vögel, Elefantenfüße und andere gegen den Artenschutz verstoßende Abscheulichkeiten präsentiert und die netten Zollmitarbeiter erzählen Interessierten von ihrer Arbeit.

Doch nun zurück zu den schönen Dingen der Ornithea. Während meines Besuchs habe ich natürlich viele Fotos gemacht - selbstverständlich ohne Blitz, um die Tiere nicht zu blenden. Im Folgenden finden Sie einige besonders schöne Motive dieser fantastischen Vogelausstellung, deren Besuch ich jedem Vogelbegeisterten ans Herz legen möchte. Infos über die Ornithea finden Sie unter www.ornithea.de.

Gang in der Ausstellung mit vielen Pflanzen



Tropische Landschaft mit Wasserfall

Eine europäische Landschaft mit Birken

Zweifarben-Fruchttaube in ihrer begrünten Voliere

Zwei Bartmeisen
Ein Standard-Wellensittichmännchen
Stand des Zolls des Flughafens Düsseldorf

Sonnensittich
Grünzügelpapagei
Gemalter Astrild
Jägerliest (Lachender Hans)
Philippinen-Fledermauspapagei

 Südliche Weißgesichtseule
Gabelracke

Freitag, 27. Mai 2011

Ist EHEC auch für Ziervögel gefährlich?

Ärzte und Wissenschaftler kennen EHEC schon seit längerer Zeit, die meisten Menschen haben diese Abkürzung jedoch erstmals in den vergangenen Tagen gehört. Diese Abkürzung steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli, also bestimmte Stämme der E. coli-Bakterien. Generell leben E. coli-Bakterien im Darm vieler Menschen und Tiere, gesunden Organismen können die Bakterien für gewöhnlich nichts anhaben kann. Die EHEC-Bakterienstämme sind aber besonders aggressiv und führen nun bei vielen Menschen zu massiven Durchfällen mit gravierenden Begleit- und Folgeerkrankungen, die unter anderem die Nieren betreffen.

Weil sich entsprechende Berichte in den Medien häufen und nun Salatgurken als Verursacher ausgemacht zu sein scheinen, stellen sich viele Vogelhalter die Frage, ob sie ihren Tieren überhaupt noch Gemüse als Frischkost reichen sollen. Prinzipiell gilt, dass "gewöhnliche" E. coli-Bakterien einen geschwächten Vogelorganismus durchaus erkranken lassen können. Sehr viele Darmentzündungen und Durchfallerkrankungen gehen auf das Konto dieser Erreger. Ob auch EHEC Wellensittiche und Co. krank werden lässt, ist nicht ganz sicher, zumal die Bakterien bei Wildvögeln bereits nachgewiesen worden sind, die Tiere aber oftmals nur Träger von E. coli gewesen sind und Krankheitssymtome gezeigt haben.

Für Vogelhalter bedeutet diese unklare Situation: Es ist ratsam, lieber vorsichtig zu sein. Bis nicht vollständig geklärt ist, auf welchem Wege sich EHEC auf den Menschen übertragen hat - also ob neben Gurken und Tomaten auch andere Gemüsesorten problematisch sein könnten -, ist auf das Verfüttern dieser Frischkost an Ziervögel sicherheitshalber lieber zu verzichten. Als Alternative empfiehlt sich beispielsweise Vogelmiere, die in vielen Gärten als Unkraut wächst und sogar auf der Fensterbank im Blumentopf gezüchtet werden kann. Darüber hinaus gibt es im gut sortieren Zoofachhandel Golliwoog. Das sind spezielle Futterpflanzen, die von vielen Wellensittichen und anderen Ziervögeln bereitwillig als Futter akzeptiert werden. So müssen die gefiederten Hausgenossen nicht auf gesunde Frischkost verzichten.


Gurke schmeckt zwar gut. Doch sicherheitshalber sollte
derzeit lieber auf andere Frischkost als Vogelfutter
zurückgegriffen werden.

Sonntag, 24. April 2011

Osterhase gesichtet!



Bei diesem herrlichen Wetter muss man einfach vor die Tür gehen. Also bin ich am heutigen Ostersonntag mit Freunden zum Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen gefahren. Die vielen Blüten und die vielfältigen Möglichkeiten für Tierbeobachtungen haben sofort gute Laune aufkommen lassen. Und das Wichtigste: Wir haben den Osterhasen gesehen - genau genommen sogar fünf davon. Denn am Himmelgeister Rheinbogen gibt es Feldhasen, sie finden in dem geschützten Gebiet einen idealen Lebensraum. Im hohen Gras sind sie schwer auszumachen gewesen, sie haben gewissermaßen sich selbst und nicht die Eier versteckt. :-)

Dass der Frühling inzwischen voll und ganz Einzug gehalten hat, ist auch an den vielen singenden und balzenden Vögeln zu sehen. Wir haben vier Nachtigallen gehört und eine sogar gesehen. Außerdem haben Fasanenmännchen sich in voller Pracht den Weibchen präsentiert und geradezu unglaublich viele Dorngrasmücken haben aus den Bäumen ihre fröhlichen Lieder schallen lassen. Gefreut habe ich mich auch über die erste Beobachtung des Kleinen Feuerfalters in diesem Jahr.

Singende Nachtigall:

















Singende Dorngrasmücke:















Balzendes Fasanenmännchen:















Die Dame nimmt es recht gelassen:















Kleiner Feuerfalter:

Montag, 7. Februar 2011

Zwölf Punkte für den Zaunkönig

Nach einem etwas hektischen Vormittag im Büro hat mich der wunderbare Sonnenschein in der Mittagspause heute unwiderstehlich nach draußen gelockt. In der Nähe meines Arbeitsplatzes liegt der Düsseldorfer Zoo-Park, den ich gern zum Entspannen aufsuche. Nachdem ich den Straßenlärm hinter mir gelassen hatte, habe ich in dem Park den Gesängen von Stieglitzen, Elstern, Blau- und Kohlmeisen, Amseln und Rotkehlchen lauschen können. Und zu diesem Spätwinter-Vorfrühlings-Soundtrack habe ich eine ganz besondere "Showeinlage" bewundern dürfen: Die Balz eines Zaunkönigs.

Zunächst habe ich den nur knapp zehn Zentimeter kleinen, unauffällig braun gefärbten Vogel nur trällern gehört. Weil der Gesang aber aus nächster Nähe zu kommen schien und der kleine Kerl doch sehr hartnäckig gezwitschert hat, habe ich genauer hingeschaut. Der winzige gefiederte Monarch hat circa zwei Meter über dem Boden auf einem sonnenbeschienenen kahlen Ast gesessen, keine 50 Zentimeter von einem weiteren Zaunkönig entfernt. Oder besser gesagt von einer Zaunkönigin, denn der filigrane Sänger hat sich ihr nach allen Regeln der Kunst präsentiert.

Sein kleines Stummelschwänzchen hat er steil empor ragen lassen und seine Flügel seitlich abgespreizt, um Volumen vorzugaukeln. Zu seinem Gesang hat er sich in sanftem Rhythmus hin und her gedreht und sich seiner Angebeteten dabei immer von der Schokoladenseite gezeigt. Zwischendurch hat der kleine Kerl geknickst, kurz Luft geholt und sofort zur nächsten Strophe angesetzt, wobei die Sonnenstrahlen ihn perfekt ausgeleuchtet haben. Die Zaunkönigin scheint seine Vorstellung - übrigens genau wie ich - entzückend gefunden zu haben, denn sie hat ihn ermutigt, weiter für sie zu singen.

Erst nach einigen Minuten sind beide Vögel wie auf ein geheimes Zeichen davon geflogen. Schade, ich hatte nämlich passend zur Eurovision-Song-Contest-Manie meiner Heimatstadt gerade meine Wertung für die Darbietung des Zaunkönigs abgeben wollen: "Twelve points from Germany!"

Samstag, 29. Januar 2011

Sonnenschein am Wochenende: R(h)ein ins Vergnügen

Endlich hat es heute eine Entschädigung für die vielen trüben und grauen Wintertage der vergangenen Wochen gegeben. Sonnenschein, kaum Wind und sogar der Luxus, ansonsten nichts Wichtiges im Terminkalender stehen zu haben – das sind für mich heute die idealen Voraussetzungen für einen ausgedehnten Naturspaziergang gewesen. An den Niederrhein hat es mich gezogen, um bei dem fantastischen Licht Wildgänse zu fotografieren.

Im Naturschutzgebiet Rheinaue Walsum (Duisburg) habe ich eine große Runde gedreht und wunderschöne Vögel gesehen. Hunderte Blässgänse halten sich zurzeit dort auf. Wenn ein großer Trupp dieser Vögel laut rufend in nur wenigen Metern Höhe über einen hinweg fliegt, dann ist das einfach überwältigend. Noch dazu haben die Stare im Sonnenschein gesungen, ebenso die Grünfinken. Auf allen nicht zugefrorenen Gewässern habe ich Blässhühner gesehen, es müssen Hunderte gewesen sein. Auch viele Enten habe ich gesehen, darunter Löffel-, Krick-, Pfeif- und Schnatterenten. Sogar eine Samtente ist vorbei geflogen, die sieht man selbst am Niederrhein nicht alle Tage. Und dann noch die hübschen Wacholderdrosseln! Von mir aus könnte an jedem Wochenende so schönes Wetter sein, denn für einen Ausflug zum Rhein gibt es nichts Besseres.

Blick auf die Rheinaue

Fliegende Blässgänse

Blässhühner, Stockenten und Graugänse

Fliegender Höckerschwan

Entspannender Mäusebussard








Samstag, 15. Januar 2011

Wenn Ziervogelhalter trauern

Die letzten Monate des vergangenen Jahres sind für mich als Ziervogelhalterin sehr hart gewesen. Viele meiner Tiere sind bereits chronisch krank in meine Obhut geraten. Etwa ab September 2010 hat es eine Häufig akuter Krankheitsschübe und widriger Umstände gegeben, so dass etliche meiner gefiederten Schützlinge schwer erkrankt sind und ich sie trotz sofortiger Tierarztbesuche und umfangreicher Behandlungen nicht habe retten können.

In dieser frustrierenden Zeit haben mich zahlreiche liebe Menschen per E-Mail kontaktiert und mir ihr Mitgefühl ausgesprochen. Sie haben versucht, mich aufzumuntern, wofür ich ihnen danke. Aber sie haben auch immer wieder gefragt: Wie hältst Du das bloß aus, so viele Tiere zu verlieren? Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn Trauer ist etwas sehr Individuelles, Persönliches. Doch es gibt einige Dinge, die generell gelten, weshalb ich heute ein Kapitel über die Trauer nach dem Verlust eines geliebten Vogels auf meiner Webseite Birds Online veröffentlicht habe.

Ich hoffe, dieses Kapitel hilft Menschen, die sich in ihrer Trauer allein und unverstanden fühlen. Denn bedauerlicherweise reagieren Freunde und Verwandte oft mit Unverständnis, wenn jemand um einen Vogel trauert. Es ist ja "nur ein Tier" oder gar "nur ein Vogel", der da aus dem Leben geschieden ist (wieso wird eigentlich die Trauer um Hunde oder Katzen häufig verstanden und die um Vögel nicht?). Für den Tierbesitzer ist es aber bei weitem nicht "nur" ein Vogel gewesen, der gegangen ist. Das sollte am besten jeder respektieren, der selbst keine Vögel hält und mit einem trauernden Tierbesitzer zu tun hat. Es gehört meiner Ansicht nach zum gegenseitigen Respekt und zur Menschlichkeit, die Trauer Anderer nicht kleinzureden, auch wenn man sie selbst in dem Moment nicht nachvollziehen kann.

Samstag, 8. Januar 2011

Düssel-Hochwasser

Hier in Düsseldorf laufen - wie auch in anderen Städten am Rhein - die Vorbereitungen auf das für die nächsten Tage erwartete Hochwasser. Dass da ganz schön etwas auf uns zukommen dürfte, ist bereits sehr deutlich an der normalerweise kleinen und beschaulichen Düssel zu sehen. In der Nähe meines Wohnhauses fließt einer der Düsselarme entlang. Noch dürfte die Düssel genau wie der Rhein bei weitem nicht ihr Maximum erreicht haben. Aber was ich vorhin fotografiert habe, ist für meine Begriffe schon recht viel Wasser für so ein kleines Flüsschen. Zumal die Düssel derzeit alles andere als gemächlich dahin plätschert, sie hat eine erstaunlich hohe Fließgeschwindigkeit und führt ziemlich viel Wasser zum Rhein. Als Vergleich gibt's auch noch ein fast genau zwei Jahre altes Foto, das die Düssel zeigt, wie sie normalerweise im Winter aussieht.

Die Düssel am 10. Januar 2009
 


Die Düssel heute Vormittag




Sonntag, 2. Januar 2011

Schmetterlinge im Schnee




Bei Schmetterlingen denken die meisten Menschen an warme Temperaturen und Sommerwiesen voller Blumen. Dass man diesen zarten Geschöpfen sogar im Winter bei Schnee begegnen kann, dürfte wohl die meisten Menschen überraschen. Heute ist ein idealer Tag für die Beobachtung gewesen: Es ist zwar kühl gewesen, aber sonnig. Während meines Spaziergangs durch den Grafenberger Wald habe ich Ausschau nach Schmetterlingen im Schnee gehalten und ich bin fündig geworden. Sieben männliche und zwei weibliche Kleine Frostspanner, deren wissenschaftlicher Name Operophtera brumata
lautet, habe ich beobachten können.

Die Flugzeit dieser kleinen Insekten, die der Kälte des Winters trotzen, dauert von Mitte Oktober bis Ende Dezember/Anfang Januar. Insofern ist es ein Glücksfall gewesen, dass heute so gutes "Falterwetter" gewesen ist, denn in Kürze wird die Lebensspanne der Schmetterlingsgeneration aus diesem Winter abgelaufen sein.

Dass ihnen die eisige Kälte nichts anhaben kann, ist nicht die einzige Besonderheit der Kleinen Frostspanner. Bei diesen Tieren können nur die Männchen fliegen, die Weibchen haben nur verkümmerte Flügel und können sich deshalb nur laufend fortbewegen. Sie klettern an Baumstämmen empor und warten dort auf die Männchen, um sich mit ihnen zu paaren. Weitere Fotos gibt es auf meiner Internetseite Fotoreiseberichte.de.

Vogelbeobachtung am Morgen

Mitten in der Stadt zu wohnen, ist für Naturfreunde manchmal etwas frustrierend, weil zwischen dem Häusermeer nur wenig Platz für Tiere und Pflanzen ist. Mein Wohnort liegt in einer großen Stadt, doch hier gibt es erstaunlich viel Natur. Heute Morgen habe ich mich am Fenster "auf die Lauer" gelegt, um ein paar Tiere zu sehen, die ich bei Naturgucker.de eintragen kann.

Gerade eben habe ich die Halsbandsittiche aus ihrer Schlafkolonie zurückkommen sehen. Acht dieser Vögel halten sich tagsüber in meinem Stadtteil auf, im vergangenen Winter sind es nur sechs gewesen. Die Gruppe wächst also, was mich sehr freut, weil ich die munteren grünen gesellen mag. Vor den leider tiefgrauen Wolken ziehen heute erstaunlich viele Ringeltauben und Rabenkrähen ihre Kreise. Ein Kormoran ist vorbei geflogen und eine kleine Gruppe Kanadagänse.

Das Schönste ist aber, den Vögeln an meinem Balkonfutterplatz zuzusehen. Über 15 Amseln habe ich dort Weihnachten gleichzeitig gezählt, inzwischen kommen ein paar weniger vorbei, denn der Schnee ist schon recht stark weggetaut. Außerdem suchen regelmäßig viele Blau- und Kohlmeisen meinen Balkon auf, ein paar Schwanzmeisen fliegen vorbei, ein Buntspechtpärchen und ein Rotkehlchen lassen sich blicken, dazu Buchfinken, Rabenvögel, Ringeltauben. Manchmal kommt auch eine Haubenmeise vorbei, heute habe ich sie leider noch nicht gesehen. Diese Beobachtungen mitten in der Stadt sind für mich etwas Wunderbares und ich freue mich jetzt schon auf den Frühling. Dann hat bei mir das Naturgucken immer Hochsaison.

Samstag, 1. Januar 2011

Silvesterpanik bei den Vögeln

Ein Vogelzimmer im Dachgeschoss - das ist sicher der Traum vieler Ziervogelhalter. Diesen Wunsch habe ich mir vor einiger Zeit erfüllen können und meine Tiere fühlen sich "da oben" sehr wohl. Meist zumindest. An Silvester sieht die Sache immer etwas anders aus, so auch vor einigen Stunden, als zum Jahreswechsel 2010/2011 die große Knallerei losgegangen ist. Zwar hatte ich im Vorfeld die Fenster verdunkelt und ein Kinder-Nachtlicht eingeschaltet, damit die Tiere durch die Lichtblitze der Raketen nicht gestört werden. Doch ich habe nicht mit der Böller-Leidenschaft meiner Nachbarn gerechnet. Es hat gekracht wie beim schlimmsten Gewitter, was die Vögel mit einer Panik quittiert haben.

In Gang gebracht haben die Panikflatteraktion die Wellensittiche Tara und Woodstock. Und wenn zwei Vögel panisch flattern, dann ziehen die anderen schnell nach. Um kurz nach Mitternacht - ich bin zum Glück zu Hause gewesen - habe ich also erst einmal elf Wellensittiche, sieben Katharinasittiche und zwei Diamanttauben beruhigen dürfen. Bei den meisten Tieren ist es mir schnell geglückt, nur der arme Woodstock hat scheinbar um sein Leben gefürchtet. Der kleine Kerl hat sich gar nicht beruhigen wollen und schnell hat sein Flügel vom wilden Schlagen ein wenig geblutet.


Was sollte ein Vogelhalter in einer solchen Situation unternehmen? Bei Woodstock hatte ich nur eine Wahl: Ich habe ihn aus dem Vogelzimmer geholt und ihn zu seiner eigenen Sicherheit auf mein Bett gesetzt. Woodstock kann aufgrund einer Behinderung nicht fliegen, deshalb hat diese Maßnahme gereicht. Zwar hat er auf dem Bett noch immer mit den Flügeln geschlagen. Der weiche Bettbezug hat die Wucht der Schläge jedoch abgefangen, so dass nichts weiter passiert ist. Den Vogel zum Beruhigen in die Hand zu nehmen, wäre keine gute Option gewesen, denn Woodstock ist bedauerlicherweise nicht zahm. Ist ein Tier hingegen zutraulich und hat es eine enge Bindung zum Halter, kann es für den Vogel sehr beruhigend sein, ihn vorsichtig mit der Hand zu umschließen und zu kraulen.

Woodstock hat übrigens selbst einen Weg gefunden, sich sicher und geborgen zu fühlen, ohne sich in Menschenhände kuscheln zu müssen: Er ist hat sich eine heimelige Höhle in der Bettdecke gesucht und sich dort ganz einfach versteckt, bis die Knallerei etwa gegen 00.40 Uhr zu Ende gewesen ist. Danach ist die Welt für Woodstock wieder in Ordnung gewesen und er ist aus seiner Höhle gekrochen. Für mich ist dies das Zeichen gewesen, ihn wieder ins Vogelzimmer zu bringen, wo er den Rest der Nacht ohne weitere Anzeichen von Angst verbracht hat. Die Böller sind somit schnell vergessen gewesen.

Ich bin froh, dass sich keiner meiner Vögel während der Silvesterpanikattacke ernsthaft verletzt hat. Woodstocks kleine Flügelblessur ist inzwischen schon fast vergessen. Zum Glück dauert es nun erst mal wieder ein Jahr, bis die Vögel erneut dem "Silvesterböllerkonzert" ausgesetzt sind.

Noch ganz frisch

Irgendwann erwischt es jeden. Frei nach diesem Sprichwort habe ich beschlossen, nun auch zu bloggen. Der Beginn des neuen Jahres ist für mich auch gleichzeitig der Start von "GSM-Blog". Die Buchstaben stehen für meinen Namen und damit auch für meine Interessen, also die Naturbeobachtung und -fotografie, das Reisen und natürlich die Haltung von Ziervögeln. All das wird sich in diesem Blog in Zukunft finden.